ausBlick Oktober 2020 - Grußwort
Liebe Gemeinden in Sankt Margareta
Im Oktober feiern wir traditionell das Erntedankfest. Wir danken Gott für alle Gaben, für alles, was er uns oft im Überfluss und täglich neu schenkt. Wir danken ihm für diese wunderbare Schöpfung!
In diesem Jahr denken wir ganz sicher auch in Dankbarkeit Gott gegenüber an alle, die sich in dieser „außerordentlichen“ Zeit in so vielfältiger Weise für andere einsetzen. Wir danken allen, die sich in unseren Gemeinden engagieren und vieles versuchen, dass unser Pfarreileben weiterbesteht oder wieder aufblüht.
Das ist ja gerade im Hinblick auf die jungen und alten Menschen, für die wir da sein wollen und die wir begleiten, sehr wichtig.
Neben diesem Aspekt der Dankbarkeit, die über den Dank für eine reiche Ernte hinausreicht, gehört für mich als andere Seite dieses Festes leider auch das Erschrecken darüber, wie viele Menschen oft mit der Schöpfung und ihren Gaben umgehen. Wir pflegen nicht selten einen sehr hohen Lebensstandard, oft auf Kosten der Schöpfung und anderer Menschen in weit entfernten Teilen der Erde. Lebensmittel werden
verschwendet oder bewusst vernichtet, während in anderen Regionen der Erde zeitgleich Menschen hungern. Das Titelbild zeigt symbolstark, dass die begrenzten und zu schützenden Ressourcen der Erde oft nicht maßvoll, sondern gedankenlos, kurzsichtig und maßlos verbraucht werden. Das Titelbild zeigt symbolisch, wie wir unsere Erde regelrecht „aufessen“, wie einen Apfel, ohne dabei offenbar die irreversiblen Folgen zu bedenken, die dieser Lebensstil bewirkt.
Das Erntedankfest kann uns daran erinnern, wie wertvoll und verletzlich die Erde ist. Und es kann uns an unseren Auftrag von Gott erinnern, diese wunderbare Schöpfung zu bewahren und verantwortungsbewusst mit ihr umzugehen. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass nach Corona gerade mit Blick auf die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen nicht wieder alles wird, wie vorher, sondern dass wir als einzelne und als Gesellschaft einen „bewussteren“ und behutsameren Lebensstil finden, als vorher und diesen als „neue Lebensqualität“ für uns für andere entdecken.
Das meint Ihr Michael Ickstadt, Pastoralreferent